Aufgabe: Gestalten Sie ein Miniaturmodell eines „zeitgemäßen“ Wasserspeiers (etwa 25 cm hoch).
Technik: Lufttrocknende Modelliermasse, Acrylfarbe 
Klassen: 11 – Schuljahr 2023/2024
Kunstlehrer: C. Barth

 

SCHLEIER DER GIER – Sophie Bollig

Sophie Bolligs Wasserspeier „Schleier der Gier“ kritisiert die Geldgier in der Gesellschaft. Die Figur ist eine Kerze mit einer goldenen Flamme und einer fröhlichen Maske, aus deren Mund Wasser strömt. Anstelle von Wachs ist die Kerze mit Geld gefüllt, das symbolisch für die tief verwurzelte Bedeutung von Geld im Leben steht. Ein großer Geldschein fließt schleierartig an der Rückseite hinab, verdeutlicht die innere Leere hinter der materiellen Fassade und zeigt, dass das Streben nach Geld keine Erfüllung bringt. Die Kerze symbolisiert die Vergänglichkeit des Lebens, und die Maske täuscht über die innere Leere hinweg, die durch übermäßigen Materialismus entsteht. Der Wasserspeier regt dazu an, die Einstellung zu Geld und materiellen Werten zu hinterfragen.

LISA (20) HAT INTERESSE AN DIR? – Sandra Sami Ibrahim

Sandra Sami Ibrahims Wasserspeier „Lisa (20) hat Interesse an dir?“ thematisiert die Anonymität und Gefahren des Internets. Das Werk zeigt einen zersplitterten Laptop und eine dämonische Figur, die aus dem Bildschirm springt. Der Laptop symbolisiert den Zugang zum Internet, während die Zersplitterung die Risiken durch Missbrauch darstellt.
Die Dämonin repräsentiert versteckte Bedrohungen wie Cybermobbing und Betrug. Ihre abgehackten Arme stehen für die Entfremdung in virtuellen Interaktionen. Der Titel warnt davor, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Das Kunstwerk regt zur kritischen Auseinandersetzung mit den Gefahren der digitalen Anonymität an.

KLIMAGRAUEN – Marlon Bastiaanse

Marlon Bastiaanses Wasserspeier „Klimagrauen“ symbolisiert den Klimawandel als bedrohliches Monster, das aus schmutzigen Wolken entsteht und die Natur zerstört. Die geknickte Haltung und die scharfen Krallen zeigen, wie der Klimawandel näherkommt und eine immer größere Gefahr darstellt. Der Vergleich mit Hollywood-Monstern verdeutlicht, dass die Folgen nicht auf einzelne Orte beschränkt sind, sondern die ganze Welt betreffen. Der Wasserspeier ist ein Aufruf, dem Klimawandel aktiv entgegenzuwirken, bevor er zu einer unaufhaltsamen globalen Bedrohung wird.

GIFTIGER ATEM – Chiara Mertes

Chiara Mertes hat einen Wasserspeier namens „Giftiger Atem“ gestaltet, um die negativen Folgen des Rauchens darzustellen. Die Wunden an den Händen des Wasserspeiers symbolisieren körperliche Schäden wie (Lungen-)Krebs und Unfruchtbarkeit. Mit dem Werk möchte sie alle Altersgruppen zum Nachdenken anregen, insbesondere Jugendliche, die sich der langfristigen Folgen des Rauchens oft nicht bewusst sind. Die Inspiration stammt aus persönlichen Erfahrungen mit Betroffenen im eigenen Umfeld. Der Titel soll die schädlichen Auswirkungen des Rauchens hervorheben.

DER IDEALE MENSCH – Lukas Redmond

Lukas Redmonds Wasserspeier „Der ideale Mensch“stellt einen Cyborg dar, dessen unbedecktes Gehirn mit Kabeln verbunden ist und der anstelle eines Herzens einen Energiekern besitzt. Sensoren an der Taille verleihen ihm eine organische Erscheinung, während sein leerer Blick und die schlaffen Arme eine dystopische Zukunft symbolisieren. Inspiriert von der Technologie von Neuralink thematisiert das Werk den Verlust der Menschlichkeit durch technologische Entwicklungen und regt die Betrachter dazu an, zu überlegen, ob dieser Cyborg noch als Mensch betrachtet werden kann. Zur technischen Ausführung ist noch wichtig zu erwähnen, dass das Wasser aus seinem offenen Mund fließt, als hätte er kaum noch Kontrolle über seine Reflexe und Muskeln.

DAS AUGE DER GIER – Kristina Zareva

Kristina Zarevas Wasserspeier „Das Auge der Gier“ zeigt ein großes Auge, das von einem Dollarschein verdeckt wird. Diese Darstellung symbolisiert die Macht des Geldes und die menschliche Gier, die unsere Wahrnehmung trübt.
Das Auge repräsentiert den menschlichen Geist und die Fähigkeit zu erkennen, während der Dollarschein verdeutlicht, wie materieller Reichtum unsere Sicht verzerrt. Aus dem Wasserspeier fließt Wasser, das die Tränen der Menschen darstellt, die unter den Folgen von Gier leiden, wie Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit. Das Kunstwerk regt zur Reflexion an, wie stark Geld und materielle Werte unsere Sicht auf die Welt beeinflussen.

ZERRUPFTER KNUDDELBÄR – Ayleen Heyen

Ayleen Heyens Wasserspeier „Zerrupfter Knuddelbär“ soll auf weltweite Kinderarmut aufmerksam machen, von der etwa eine Milliarde Kinder betroffen sind. Die Verletzungen des Teddybären symbolisieren die psychischen Folgen, die in Form von schmerzhaften Erinnerungen und Narben zurückbleiben. Die Fetzen und Pflaster stehen für die tragischen Erfahrungen, die verarbeitet werden müssen. Wasser, das aus den Augen des Bären fließt, verdeutlicht den Schmerz der betroffenen Kinder und die tiefen Spuren, die Armut in ihrem Leben hinterlässt.

DIE SCHILDKRÖTE – Julia Mateo

Julia Mateos Wasserspeier „Die Schildkröte“ zeigt eine Schildkröte mit einer Chipstüte im Maul, die verwundet ist und eine abgerissene Flosse hat. Auf ihrem Rücken trägt sie die Erde anstelle eines Panzers, was sowohl die Leiden der Tiere durch Umweltverschmutzung als auch die Bedrohung unseres Planeten symbolisiert. Das Wasser fließt aus der Chipstüte, um darzustellen, dass die Schildkröte an Plastikmüll erstickt. Das Werk soll zum Nachdenken über die Folgen von Verschmutzung und Klimawandel anregen und betont, dass schon kleine persönliche Maßnahmen einen Unterschied machen können.

DIE ANGST VOR DEM UNBEKANNTEN – Leon Grüber

 Leon Grübers Wasserspeier „Die Angst vor dem Unbekannten“ zeigt ein grünes Alien mit einem großen Kopf und einer Waffe, das für die Unsicherheit gegenüber neuen Technologien steht. Der große Kopf symbolisiert das Wissen der künstlichen Intelligenz, während die Waffe auf die potenzielle Gefahr hinweist, die von Innovationen ausgeht. Statt Schüssen kommt jedoch nur harmloses Wasser aus der Waffe, was zeigen soll, dass das Unbekannte zwar beängstigend wirkt, aber auch eine Chance zum Lernen und Wachsen bietet. Der Wasserspeier mahnt, offen für neue Dinge zu sein, trotz der damit verbundenen Herausforderungen.

UNSERE ZUKUNFT – Julia Klein

Julia Klein thematisiert mit ihrem Wasserspeier „Unsere Zukunft“ die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis, dargestellt durch einen Eisbären auf einer Eisscholle mit ungewöhnlicher Vegetation. Diese Pflanzen symbolisieren die Veränderungen der arktischen Flora aufgrund steigender Temperaturen, die sowohl positive Aspekte wie mehr Pflanzenwuchs als auch negative wie den Rückgang des Eises und die Bedrohung der Tierwelt mit sich bringen. Sie appelliert mit dieser Arbeit an persönliches Engagement zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und betont, dass gemeinsames Handeln notwendig ist, um eine Zukunft zu schaffen, in der kein Lebewesen mehr unter den Folgen des Klimawandels leiden muss.

NEIN ZU ELFENBEIN – Anna Stolz

Anna Stolz thematisiert in ihrer Skulptur „Nein zu Elfenbein“ die Ausbeutung von Elefanten durch den Menschen. Die Darstellung eines Elefanten, der anstelle eines Rüssels ein Gewehr trägt, soll die Brutalität und Absurdität des Elfenbeinhandels verdeutlichen. Der Elefant symbolisiert Weisheit, Glück und Frieden, während das Gewehr für die Gier nach Elfenbein steht. Trotz internationaler Verbote bleibt der illegale Handel ein gravierendes Problem. Die Skulptur soll Betrachter dazu anregen, über ihre Verantwortung nachzudenken und Maßnahmen zu ergreifen, um Elefanten zu schützen und die Natur zu bewahren.

VERWORFENE KLAGELIEDER – Hannah Haberstock

Hannah Haberstocks Kunstwerk zeigt die philippinische Mythenfigur „Magindara“, eine Meerjungfrau aus den Erzählungen der Bicolano. Während die Magindara in manchen Mythen als Beschützerin der Seefahrer auftritt, ähnelt sie in anderen den Sirenen, die Menschen verlocken und dann töten.
In Hannahs Darstellung ist die Magindara jedoch verwundet und kraftlos. Abgetrennte Hände, ein magerer Körper und Wunden symbolisieren ihre Machtlosigkeit. Der erhobene Arm deutet einen letzten Versuch der Rache an, doch ihre Blindheit zeigt ihre Hilflosigkeit. Das Werk verdeutlicht, dass Gewalt jeden treffen kann, unabhängig von Macht oder Schönheit.
Hannah möchte damit betonen, dass über Gewalt gesprochen werden muss, und hofft, die Betrachter aufzurütteln und an die Schrecken der Realität zu erinnern.

VERLORENE MENSCHLICHKEIT – Helena Maas

Die Skulptur „Verlorene Menschlichkeit“ von Helena Maas stellt eine Figur dar, die halb Mensch und halb Roboter ist und die zunehmende Dominanz der Künstlichen Intelligenz (KI) über den Menschen symbolisiert. Die menschliche Seite steht für traditionelle Werte wie Gefühle und Ethik, während die Roboterseite die Überlegenheit der KI verkörpert, dargestellt durch einen Kompass, der auf „Unendlich“ zeigt – ein Hinweis auf die unsterbliche Natur der KI. Umwickelnde Drähte, die sich bis ins menschliche Herz bohren, verdeutlichen die erdrückende Kontrolle der Technologie, die menschliche Gefühle verdrängt. Das Wasserloch im Herzen symbolisiert, dass Menschlichkeit durch KI verdrängt wird. Maas’ Skulptur regt zur Reflexion an, wie viel Kontrolle wir der KI geben wollen und ob dies unsere Menschlichkeit bedroht.