Das Bodyshaming der Venus

Anna-Lena Kickertz und Hanna Seywert

K13, 2021

Digitalfotografie

Inspirationsquelle war das Gemälde „Die Geburt der Venus“, 1480 von Sandro Botticelli.
Unsere Fotografie beschäftigt sich mit dem Thema des Bodyshamings und daraus resultierenden Selbstzweifeln in unserer heutigen Gesellschaft. Wir nehmen Kritik am modernen Schönheitsideal und dem Zwang durch die Gesellschaft, diesem zu entsprechen.
Auf der Fotografie stellen wir den mittleren Teil des von Sandro Botticelli gemalten Bildes „Die Geburt der Venus“ dar. Die Position der Hore an der rechten Seite des Bildes haben wir verändert, sodass sie vom Betrachter aus gesehen rechts vor der Venus kniet. Diese Hore malt der Venus verschiedene, abwertende Hass-Kommentare auf die Haut, wie man sie auch häufig unter Social-Media- oder Internet-Posts findet. Die Venus lässt sich davon jedoch nicht beirren und sieht dem Betrachter der Fotografie geradewegs in die Augen.
Die Venus symbolisiert die Schönheit jedes einzelnen Menschen, während die schwarz geschriebenen Worte auf ihrer Haut für die verquere Einstellung unserer modernen Gesellschaft stehen, welche ein idealisiertes Bild von Schönheit vertritt. Da die Hore, die die Venus mit den Hass-Kommentaren bemalt, in der Mythologie eine Göttin der Zeit und der Jahreszeiten ist, kann man daran festmachen, dass sich das Schönheitsideal der Gesellschaft ständig verändert, genauso wie die Jahreszeiten. Dementsprechend ist es nicht möglich, dem Schönheitsideal der heutigen Zeit jemals vollkommen zu entsprechen. Das Bewusstsein der Venus über ihre Schönheit ist jedoch durch die Hass-Kommentare nicht getrübt, weil sie ihre eigene Definition von Schönheit vertritt und niemand ein Recht darauf hat, ihr diese Schönheit abzusprechen.
Mit unserer Fotografie wollen wir zeigen, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit und Individualität schön ist und niemand wegen seines äußeren Erscheinungsbildes degradiert oder schlecht behandelt werden sollte. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, jedoch zählt nicht nur äußerliche Schönheit, sondern auch die „innere Schönheit“. Äußerlich kann man auch noch so schön sein, wenn aber der Charakter eines Menschen hässlich ist, so nützt ihm sein Aussehen rein gar nichts. Die wahre Schönheit ruht im Inneren eines jeden Menschen.